Eine Checkliste für die erste Wohnung kann ganz einfach mit Excel geführt werden. Wer mit Excel Schwierigkeiten hat und wirklich nichts vergessen möchte, kann gerne auf meine kostenlose Excel-Vorlage zurückgreifen oder die PDF-Version benutzen.
Ein Umzug oder der Bezug einer ersten Wohnung kann generell in 4 – 5 Phasen unterteilt werden:
- Phase 1: Vor dem Einzug
- Phase 2: Am Umzugstag
- Phase 3: Direkt nach dem Einzug
- Phase 4: Ein paar Wochen später
- Phase 5: Generell wichtige Punkte
Inhaltsverzeichnis
- Generelles zur ersten eigenen Wohnung
- Phase 1: Vor dem Einzug
- Phase 2: Am Umzugstag (Bei der Wohnungsübergabe)
- Phase 3: Direkt nach dem Einzug
- Phase 4: In den ersten Wochen
- Allgemein wichtig für eine neue Wohnung:
- Wichtige Hinweise beim Einzug in die erste eigene Wohnung
- Download der Checkliste für die erste eigene Wohnung (Excel und PDF)
Generelles zur ersten eigenen Wohnung
Der Umzug in die erste eigene Wohnung ist ein aufregender Meilenstein auf dem Weg zu mehr Selbstständigkeit und Freiheit. Sie gestalten nun Ihren persönlichen Lebensraum und übernehmen Verantwortung für Ihren Haushalt.
Bei all der Vorfreude gibt es jedoch auch viele praktische Dinge zu bedenken und zu organisieren – von Formalitäten über den Umzug selbst bis hin zur Einrichtung und den laufenden Kosten.
Damit Sie diesen Übergang möglichst entspannt meistern und sicherstellen, dass Sie nichts Wichtiges vergessen, habe ich diese Checkliste für Sie zusammengestellt.
Sie dient Ihnen als umfassende Orientierungshilfe, um die Planung und den Bezug Ihrer ersten eigenen vier Wände Schritt für Schritt zu begleiten.
Nutzen Sie sie als Leitfaden, damit Ihr Start in die Unabhängigkeit reibungslos gelingt.
Phase 1: Vor dem Einzug
- Mietvertrag prüfen und unterschreiben: Alle Details verstehen, Mietbeginn, Mietdauer, Kündigungsfristen. Es ist sicher ratsam, ein Elternteil oder beide für die Unterzeichnung mitzunehmen. Falls Eltern keine Zeit haben, hilft bestimmt ein Freund aus der Bekanntschaft oder Onkel aus.
- Kaution zahlen: Sicherstellen, dass die vereinbarte Mietkaution rechtzeitig und korrekt gezahlt wird (oft auf einem separaten Kautionskonto). Achtung! Nichts überweisen, sofern der Mietvertrag nicht unterzeichnet und die Wohnung besichtigt worden ist. Leider häufen sich die Betrugs-Fälle: Es wird eine Wohnung versprochen, die es gar nicht gibt und der Mieter überweist Geld, was er nie wieder sieht.
- Umzug organisieren:
- Helfer organisieren (Freunde, Familie oder Umzugsfirma).
- Transporter/LKW mieten oder von Freund leihen. Zur Not kann man einen Umzug auch mit ein paar PKW machen. Der erste Haushalt ist ja meistens überschaubar klein.
- Parkgenehmigung für Halteverbotszone beantragen (falls nötig).
- Packen:
- Umzugskartons besorgen (wie wäre ist mit einer Umzugskisten-Ausleihe?)
- Systematisch packen (Raum für Raum und jede Box etwa gleich schwer – auf Maximal-Gewicht achten!).
- Kartons beschriften (Inhalt, Raum in neuer Wohnung).
- Wichtigstes für den ersten Tag separat packen, kann auch Koffer und / oder Tasche sein (siehe unten).
- Sperrmüll/Ausmisten organisieren.
- Nachsendeauftrag einrichten: Bei der Post einen Nachsendeauftrag stellen, damit wichtige Briefe an die neue Adresse weitergeleitet werden.
- Klingel- und Briefkasten-Schild erstellen und montieren.
- Versicherungen prüfen/abschließen:
- Haftpflichtversicherung: UNBEDINGT haben! Zahlt Schäden, die sie anderen zufügen (auch in der Wohnung, z. B. Wasserschäden).
- Hausratversicherung: Lohnt sich oft schon bei der ersten Wohnung, deckt Schäden an ihrem Eigentum in der Wohnung (Feuer, Wasser, Einbruch). Auch das Fahrrad ist über diese Versicherung oft mitversichert. Dies unbedingt abklären und auch auf den Wert achten. Manche Versicherungen decken nur 500,- Euro ab.
- Energieanbieter/Internet/Telefon/TV recherchieren: Angebote vergleichen und entscheiden, bei wem sie sich anmelden möchten.
- Termin für Wohnungsübergabe vereinbaren: Datum und Uhrzeit mit dem Vermieter festlegen.
Phase 2: Am Umzugstag (Bei der Wohnungsübergabe)
- Wohnungsübergabeprotokoll erstellen/prüfen:
- Ganz wichtig! Gemeinsam mit dem Vermieter durchgehen. Es ist ratsam, auch hier eine Vertrauensperson mitzunehmen, damit man nichts übersieht.
- Alle Mängel in der Wohnung dokumentieren (Kratzer im Boden, Flecken an Wänden, beschädigte Fliesen etc.) – am besten mit Fotos!
- Zählerstände ablesen und notieren (Strom, Gas, Wasser – wichtig für die Anmeldung bei den Versorgern).
- Anzahl der übergebenen Schlüssel genau notieren und bestätigen lassen.
- Funktion prüfen:
- Wasserhähne aufdrehen (warm/kalt).
- Heizung testen (geht sie an?).
- Lichtschalter betätigen.
- Steckdosen prüfen (evtl. mit kleinem Gerät).
- Fenster und Türen auf Leichtgängigkeit prüfen.
- Schlüssel entgegennehmen: Alle vereinbarten Schlüssel erhalten.
Phase 3: Direkt nach dem Einzug
- Wichtigstes auspacken: Kartons mit dem Nötigsten: Toilettenpapier, Seife, Handtuch, Bettzeug, ein paar Teller/Besteck, Becher, Wasserkocher/Kaffeemaschine, Ladekabel, Werkzeug (Hammer, Schraubenzieher), Putzmittel, Müllbeutel.
- Notdürftiges Schlaflager und Kleiderschrank aufbauen.
Anmerkung vom Autor: Im ersten Schlafzimmer hatte ich eine Matratze auf dem Boden und eine Kleiderstange für die Klamotten – das kann auch reichen 😉 - Zählerstände an Versorger melden: Die beim Übergabeprotokoll notierten Zählerstände an die gewählten Strom-, Gas- und Wasseranbieter (falls nicht in Nebenkosten enthalten) übermitteln und Verträge anmelden.
- Internet/Telefon/TV aktivieren/einrichten: Installationstermin vereinbaren oder Geräte anschließen.
- Radio / Musikanlage: Auspacken und anschließen.
- Rauchmelder prüfen: Sicherstellen, dass funktionierende Rauchmelder vorhanden sind (oft Vermietersache, aber prüfen!).
- Erste Grundreinigung: Auch wenn die Wohnung sauber übergeben wurde, ein schnelles Durchwischen kann nicht schaden.
Phase 4: In den ersten Wochen
- Anmeldung bei der Stadt (Einwohnermeldeamt): Innerhalb von 1 bis 2 Wochen (Frist je nach Gemeinde unterschiedlich, oft 14 Tage) beim zuständigen Einwohnermeldeamt anmelden. Sie benötigen dafür die „Wohnungsgeberbestätigung“ vom Vermieter!
- GEZ (Rundfunkbeitrag) anmelden/Adresse ändern: Sich für den Rundfunkbeitrag anmelden oder ihre Adresse ändern. Unter Umständen kann man als Schüler oder Student einen reduzierten oder gar keinen Betrag bezahlen. Hier ist ein Formular der GEZ dafür.
- Bank und andere Institutionen informieren: Neue Adresse bei Bank, Versicherungen, Arbeitgeber, Uni/Schule, Abos etc. angeben.
- Budget erstellen: Einnahmen und Ausgaben (Miete, Nebenkosten, Strom, Internet, Handy, Lebensmittel, Freizeit …) planen, um einen Überblick über die Finanzen zu bekommen.
- Möbel und Haushaltsgegenstände besorgen: Nach und nach die fehlenden Möbel und wichtigen Dinge für Küche, Bad, Wohn- und Schlafbereich anschaffen (muss nicht alles neu sein!).
- Hausordnung lesen: Verstehen, welche Regeln im Haus gelten (Ruhezeiten, Mülltrennung, Nutzung Gemeinschaftsräume etc.). Vielleicht ist sogar ein Treppenhaus-Reinigungsplan zu beachten!
- Mülltrennungssystem verstehen: Herausfinden, wie die Mülltrennung im Wohnhaus/Gemeinde funktioniert.
Allgemein wichtig für eine neue Wohnung:
- Notfallkontakte speichern: Telefonnummern von Vermieter, Hausverwaltung, ggf. wichtigen Handwerkern (Notdienst für Heizung/Wasser).
- Dokumente sicher aufbewahren: Mietvertrag, Übergabeprotokoll, Versicherungsunterlagen etc. gut abheften.
- Kleine Werkzeugkiste anschaffen: Für einfache Reparaturen oder zum Aufbauen von Möbeln.
Diese Liste deckt die wichtigsten Bereiche ab und kann im Download-Bereich als Excel-Datei heruntergeladen werden.
Wichtige Hinweise beim Einzug in die erste eigene Wohnung
Finanzen & Budget (Oft unterschätzt!)
- Detailliertes Budget erstellen und tracken: Nicht nur Miete und Nebenkosten zählen. Planen Sie Geld ein für:
- Einkaufen (Lebensmittel, Drogerieartikel)
- Strom und Internet (oft monatliche Abschläge + eventuelle Nachzahlung)
- Handyvertrag
- Transport (Öffis, Benzin)
- Freizeit, Hobbys, Ausgehen
- Kleidung
- Ganz wichtig: Ein Puffer für unerwartete Ausgaben (z. B. Nebenkostennachzahlung, kaputtes Haushaltsgerät, Arztkosten). Fangen Sie an, einen kleinen Notgroschen aufzubauen.
- Nebenkostenabrechnung verstehen: Informieren Sie sich im Voraus, wie die Nebenkosten abgerechnet werden und seien sich bewußt darüber, dass am Ende des Jahres eine Nachzahlung oder Rückzahlung fällig werden kann. Versuchen sie, den Verbrauch (Heizung, Wasser, Strom) im Auge zu behalten, um böse Überraschungen zu vermeiden.
- Daueraufträge und Lastschriften einrichten: Richten sie Daueraufträge für Miete und ggf. regelmäßige Sparbeiträge ein. Erteilen sie Lastschriften für Strom, Internet etc., damit keine Zahlungen vergessen werden.
Haushaltsführung & praktische Dinge
- Putzplan erstellen/Routine entwickeln: Eine Wohnung sauber und ordentlich zu halten, erfordert regelmäßige Anstrengung. Überlegenm sie, welche Aufgaben wann anfallen (z. B. Badezimmer wöchentlich, Boden wöchentlich, Küche täglich aufräumen). Warten sie nicht, bis das Chaos ausbricht.
- Basis-Werkzeugkiste anschaffen: Hammer, Schraubenzieher-Set, Zange, Cutter, Wasserwaage, Messband, Nägel/Schrauben. Für einfache Reparaturen, Bilder aufhängen etc.
- Grundausstattung Küche/Haushalt: Neben Möbeln brauchen sie auch:
- Mülleimer (oft getrennte Behälter nötig!)
- Reinigungsmittel, Lappen, Schwämme, Besen, Staubsauger
- Wäschekorb, Wäscheständer, Waschmittel (ggf. Bügeleisen/Bügelbrett)
- Kochutensilien (Töpfe, Pfanne, Messer, Kochlöffel), Geschirr, Besteck, Gläser
- Grundvorrat an Lebensmitteln (Salz, Pfeffer, Öl, Nudeln etc.)
- Strom und Wasser sparen lernen: Kleine Gewohnheiten machen einen Unterschied bei den Kosten und der Umwelt: Licht ausschalten, Geräte ganz ausschalten statt Standby, Wasser beim Zähneputzen/Duschen abdrehen, richtig lüften (Stoßlüften statt Fenster auf Kipp), Heizung runterdrehen, wenn sie nicht da sind.
Sicherheit & Wohnen im Haus
- Hausordnung lesen und verstehen: Regeln zu Ruhezeiten (Mittagsruhe, Nachtruhe), Mülltrennung, Nutzung von Gemeinschaftsräumen (Waschkeller, Fahrradkeller), Treppenhausreinigung etc. sind wichtig für ein gutes Zusammenleben.
- Nachbarn kennenlernen (optional, aber nett): Ein kurzes „Hallo, ich bin der/die Neue“ kann helfen, das Eis zu brechen und das Miteinander angenehmer zu gestalten.
- Türen und Fenster abschließen: Gewöhne sie sich an, die Wohnungstür immer abzuschließen, auch wenn sie nur kurz weg sind. Fenster nicht auf Kipp lassen, wenn sie das Haus verlassen.
- Notfallnummern kennen: Feuerwehr/Notarzt (112), Polizei (110). Speichern sie die Nummer des Vermieters/der Hausverwaltung für Notfälle wie Heizungsausfall oder Wasserschaden.
Organisation & Dokumente
- System für wichtige Unterlagen: Mietvertrag, Übergabeprotokoll, Versicherungsunterlagen, Strom-/Internetverträge, GEZ-Anmeldung, Nebenkostenabrechnungen. Legen sie einen Ordner an (physisch und digital) und heften alles sorgfältig ab.
- Fristen im Auge behalten: Kündigungsfristen für Verträge (Wohnung, Internet, Handy, Versicherungen), Fristen für die Ummeldung.
Wohlbefinden
- Die Wohnung zu ihrem Zuhause machen: Auch wenn das Budget klein ist, versuchen sie, die Wohnung gemütlich zu gestalten. Persönliche Gegenstände, Pflanzen, Bilder – Dinge, die ihnen guttun und den Ort zum Rückzugsort machen.
- Alleinsein managen: Das erste Mal allein zu wohnen kann manchmal einsam machen. Planen sie bewusst Zeit mit Freunden und Familie ein. Finden sie Routinen, die guttun (z. B. Sport, Hobbys).
Diese Punkte gehen über die reine Umzugslogistik hinaus und helfen ihnen, den Alltag im ersten eigenen Haushalt zu meistern und finanzielle Fallen zu vermeiden. Viel Erfolg und genießen sie die neue Freiheit und Verantwortung!
Download der Checkliste für die erste eigene Wohnung (Excel und PDF)
Für alle, die Excel nicht so mögen, gibt es auch dieses PDF zum Download